Stolberger Lerchen

 

Stolberger Lerchen

 

 

Stolberger Lerchen eine Delikatesse von Stolberg.

Schon königliche Hoheiten wussten Sie zu schätzen!

Stolberger Lerchen sind besonders wohlschmeckende Würstchen, welche vorzugsweise zu Grünkohl und Salzkartoffeln serviert werden.

Warum sie so heißen und wie das Gasthaus Kupfer königlicher Hoflieferant wurde, lesen Sie auf den nachfolgenden Seiten.

Sie werden heute noch nach dem altem Rezept hergestellt.
Im Gasthaus Kupfer und dem Hotel Zum Kanzler sind es feste Bestandteile der Speisekarte, welche gern probiert werden.


Was macht sie so einzigartig?
Zum einen ihr vorzüglicher Geschmack und zum anderen die Histörchen, welche sich um sie ranken. Aber vor allen Dingen das wundervolle Stolberg, in dem Sie verweilen und wo sie einst im Gasthaus Kupfer ihren Ursprung hatten.

Folgendes Zitat aus dem Taschenbuch “ Reisende in den Harz“ in dem der Autor Friedrich Gottschalk folgendes schrieb:
Bei den Stolberger Lerchen handelt es sich um besonders wohlschmeckende Würstchen…, die scherzhaft so heißen, weil es keine Lerchen in Stolberg gibt. Der Volksmund überlieferte, dass die beim Braten entweichende Luft, ähnlich dem Gesang der Lerchen, zum Namen führte. (Zitatende)

 

Die Zubereitung
Einige Anregungen, Stolberger Lerchen zuzubereiten. 

Mit Grünkohl für ein deftiges Essen
Die Pfanne kräftig vorheizen, die echten Stolberger Lerchen in heißem Fett oder Öl unter mehrfachem Wenden 3-4 Minuten braten. Servieren können Sie diese, mit Grünkohl oder Sauerkraut, Salz- oder Bratkartoffeln. 

Gegrillt für die Party im Garten
Die Echten Stolberger Lerchen vorher in heißem Wasser kurz einlegen, dann abtropfen lassen und auf vorgeheiztem Grill 5 Min. unter mehrmaligem Wenden zubereiten. Dazu passt kerniges Bauernbrot oder Kartoffelsalat.

 

Eine Zeitreise durch die Geschichte
1823
Erwähnung der Stolberger Lerchen in einem Taschenbuch für Reisende als „wohlschmeckende Würstchen“

Mitte 19. Jh.
Fleischermeister und Gastwirt Ernst Mansfeld zieht ins heutige Gasthaus „Kupfer “ ein, benannt nach seinem Urenkel, Erich Kupfer

1870
Der Genannte stopfte eigenhändig mehrere Kilo schmackhafter Würste ( darunter auch die berühmten „ Stolberger Lerchen “ ) und expedierte das alles nebst etlicher Flaschen Korn ins Kriegslager nach Frankreich, wo es dem preußischen Prinzen, Moltke und den übrigen Herren des Hauptquartiers so vortrefflich gemundet haben muss, dass er schon aus dem Kriege her mehrere Schreiben bekam, die ihn als „Patriot“ auszeichneten, und die er rahmen und in seinen Gästezimmer aufhängen ließ.
Auch im von Bismarck Hochgelobten „Harzer Feldfrühstück“ waren Stolberger Lerchen enthalten.

 

Größen der Geschichte schwärmen von der Stolberger Lerche

Eine Spezialität unserer Stadt ist ohne Zweifel diese Wurstspezialität, mehr zu ihrer Entstehung und der Geschichte in den nachfolgenden Zeilen.

Nicht nur den heutigen Gästen sind die Stolberger Lerchen eine Gaumenfreude.
Bereits Anfang des 19. Jahrhundert haben sich hochrangige Persönlichkeiten wohlwollend über diese Spezialität geäußert. Auszüge aus den Anschreiben an den Fleischermeister Mansfeld können Sie nachfolgend lesen.

Fürst v. Pückler
General Feldmarschall Friedrich Karl
Brief v. Bismarck
Graf Vitzthum
Graf v. Moltke

 

Einige Schreiben aus dem Feldlager, welche als Original erhalten geblieben sind.

Fürst von Pückler
Königliches Hof Marschall Amt

Euer Wohlgeboren

Beehre ich mich ergebenst mitzuteilen, dass Seine Majestät der König die mit dem Immediatschreiben vom 4: d.(es) M.(onats) übersandten Stolberger Lerchen g(nädig) anzunehmen und mich dabei zu beauftragen geruht haben Euer Wohlgeboren den Dank Seiner Majestät für die dadurch zu erkennen gegebenen patriotischen Gesinnungen auszusprechen.

Versailles den 23: November 1870
Pückler

 


 

General Feldmarschall Friedrich Karl

An den Fleischermeister
Herrn Mansfeld
Wohlgeboren
zu Stolberg a./ Harz
Hauptquartier Pithiviere, den 23(sten) November 1870

 

Für Ihr mir in dem Schreiben vom 4 (ten) d.(es) M.(onats) ausgesprochenen freundlichen Glückwünsche, sowie für die demselben beigefügten höchst wohlschmeckenden Stollberger Lerchen nebst dem „ Nordhäuser Korn“ sage ich Ihnen meinen verbindlichsten Dank.

 

Der General Feldmarschall
Friedrich Karl

 


 

Brief v. Bismarck

Dem Fleischermeister
Herrn Mansfeld
Wohlgeboren
Stolberg

Versailles, den 28.November 1870

Euer Wohlgeboren sage ich besten Dank für das Harzer Feldfrühstück und das Andenken auf der Flasche.

v. Bismarck

 


 

Graf Vitzthum

An den Fleischer-Meister
Herrn Mansfeld
Wohlgeboren
in Stolberg a/H

Ew. (Euer) Wohlgeboren

Verfehle ich nicht, ergebenst mitzuteilen, daß Seine Königliche Hoheit der Kronprinz von Sachsen, mein gnädigster Herr, die ihm übersendeten „ Stolberger Lerchen “ nebst dem Nordhäuser huldvollst entgegenzunehmen geruht und daß Höchstdemselben dieses ächt Deutsche Frühstück hier vor der besiegten Hauptstadt des Feindes trefflich gemundet hat.

Sr.( Seine) Königliche Hoheit befiehlt mir, Ew. Wohlgeboren Seinen auffrechtigsten Dank für diese Sendung und die dargelegten patriotischen Gesinnungen auszusprechen.

Mit vollkommenster Hochachtung
Ew. Wohlgeboren
Ergebenster
Graf Vitzthum Adjutant S. (einer) K. (öniglichen) H. (oheit) des Kronprinzen von Sachsen

Hauptquartier der Maas Armee,Margency am 28.Februar 1871

 


 

Graf v. Moltke

Euer Wohlgeboren

Freundliche Zeilen vom 4tend d.(es) M.(onats) nebst dem wohlschmeckenden “Feldfrühstück“ habe ich gestern richtig empfangen. Für beides spreche ich Ihnen hiermit meinen Herzlichsten Dank aus.

Mit freundlichem Gruß
Ihr ergebener
Gr(af) v. Moltke
General der Infanterie und Chef des Generalstabes der Armee

Versailles, den 21, November 1870

 


 

4.1.1873

Fleischermeister Ernst Mansfeld erhält das Patent als Hofschlächtermeister und Hoflieferant seiner königlichen Hoheit, des Prinzen Karl Friedrich, und das Recht das königliche Wappen am Hause und auf Briefbögen und Visitenkarten zu führen.